Warum wurde die Borderline-Selbsthilfegruppe Hannover gegründet?

Psychisch kranken Menschen wird in Deutschland eine aufwendige, zeitraubende und häufig vergebliche Suche nach einem niedergelassenen Psychotherapeuten zugemutet. Sie finden in der Regel keinen Psychotherapeuten, der sie rechtzeitig behandeln kann. Die Wartezeit auf ein erstes Gespräch bei einem Psychotherapeuten beträgt durchschnittlich 14,5 Wochen.

Zwischen diesem Erstgespräch und dem Beginn der Behandlung liegen nochmals knapp drei bis sechs Monate. Die Behandlung beginnt im Schnitt erst knapp sechs bis neun Monate nach der Anfrage. Viele psychisch Kranke geben während der wochenlangen Suche nach einem Psychotherapeuten entmutigt auf und verzichten auf eine Behandlung.

Ferner geht bei der Borderline-Erkrankung vielfach eine Stigmatisierung von den Fachleuten aus, was die Therapeutensuche nochmals erschwert.

Um den Zeitraum bis zum Therapiebeginn produktiv zu nutzen, setzt die Borderline-Selbsthilfegruppe Hannover in ihrer Gruppenarbeit auf die bei allen Betroffenen vorhanden Kompetenzen und Ressourcen. Darüber hinaus führen wir Skillstraining in Gruppen durch und geben eine Einführung in die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT).

Die Erfahrung Borderline-Betroffener hat gezeigt, dass sich Borderline-Selbsthilfegruppen im Gegensatz zu Selbsthilfegruppen anderer psychischen Erkrankungen als besonders empfehlenswert erwiesen haben. Jedoch ersetzt eine Selbsthilfegruppe keine Psychotherapie. Schilderungen traumatischer Erfahrungen kann zu Triggern für andere Gruppenmitglieder führen und ist kein Bestandteil unserer Gruppengespräche.

Wir können keine  Betroffenen in unsere Gruppen aufnehmen, die sich in einer akuten suizidalen Phase befinden. Bitte suchen sie in dem Fall dringend einen Psychiater auf.

Geeignet ist die Gruppe für Betroffene mit den Diagnosen, Borderline, ADHS, Depressionen und Ängste. Darüber hinaus bietet die Borderline-Selbsthilfegruppe Hannover Aufklärung und Hilfe zum Thema ambulante psychiatrische Pflege und gerichtliche bestellte Betreuung.

Wir warnen an dieser Stelle ausdrücklich, hilfesuchenden Betroffenen und Angehörigen, sich etwaigen Gruppen bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken anzuschließen. Der konstruktive, helfende Anteil in diesen Gruppen ist nicht gegeben und durch fehlende oder mangelhafte Administration der Beiträge können durch Sachverhaltsschilderungen, Dramatisierungen und projektive Identifikation extreme Schlüsselreize erzeugt werden.

Kontaktformular Selbsthilfegruppe…

Thomas Voiß
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